Rede von Sr. Josephine Baker (1963)
Sr. Josephine Baker gilt vielen als der erste schwarze Weltstar. Sie wurde in St. Louis, Missouri geboren und erlebte dort die schlimmste “Rassentrennung”. In Europa, besonders in Paris, erlebte sie indes die lang ersehnte Freiheit. Als sie später in die USA zurückkehrte, engagierte sie sich in der Bürgerrechtsbewegung.
In ihren Shows reproduzierte Sr. Josephine Baker anfangs den kolonialen Blick. Hier sehen wir sie in ihrem berühmt-berüchtigten Bananenrock:
Sr. Josephine Baker nutzte ihre Verbindungen jedoch obendrein als Spionin im 2. Weltkrieg. Sie war hoch dekoriertes Mitglied der französischen Résistance:
Was viele nicht wissen: Sr. Josephine adoptierte Kinder in allen Hautfarben und aus allen Religionen und Kulturen der Welt. Sie war zutiefst davon überzeugt, dass ein geschwisterliches Miteinander möglich sei und vermeintliche Unterschiede der Rasse nichts als veraltete Hirngespinste seien. Dieser Gedanke trägt auch heute noch ein unglaubliches utopisches Potenzial in sich!
Sr. Josephine setzte sich für diese Ideale ebenso in den USA ein. Dort hielt sie am 28. August 1963 beim Marsch auf Washington vor mehr als 250.000 Menschen ihre vielleicht berühmteste Rede. Nachdem ihr eine Einladung ins Weiße Haus gereicht wurde, erklärte sie: Keine “farbige Frau” werde zum Präsidenten gehen, sondern “eine Frau” — Josephine Baker! Martin Luther King sprach direkt danach — und zwar sein berühmtes “I have a dream”.
Sr. Josephines Rede können Sie im Original hier anhören:
Sr. Josephine Baker war Mitglied der Loge “Nouvelle Jérusalem” der Grande Loge Féminine de France.
zusammengetragen und eingeleitet von Br. Robert Matthees (Hamburg, 17.06.2025)